Gleich zwei Kameraden konnten für ihre 60-jährige Mitgliedschaft am vergangenen Montag auf der Jahreshauptversammlung geehrt werden.
Pünktlich um 19:30 Uhr eröffnete Wehrführer Mark Bollhardt die Versammlung und begrüßte die Kameradinnen und Kameraden der Wehr, sowie einige Gäste.
Zur Versammlung erschienen neben Bürgermeister Dr. Andreas Koeppen, Bürgervorsteher Dr. Markus Müller auch Vertreter der umliegenden Wehren und mehrere Mitarbeiter der Stadtverwaltung.
In einem ausführlichen Jahresbericht blickte der Wehrführer auf das Jahr zurück.
Insgesamt 413 Mal wurde die Wehr im vergangen Jahr alarmiert. „Das ist in der fast 150-jährigen Geschichte unserer Wehr erneut ein sehr hoher Wert“, so Bollhardt.
Viele Kleinalarme, vor allem tagsüber, forderten die Kameraden auch in diesem Jahr wieder sehr.
Im Vergleich zu 2016 und 2017 sind besonders die Einsätze im Bereich der Notfalltüröffnungen und der Alarme durch automatische Brandmeldeanlagen leider wieder häufiger aufgetreten. Waren es im Jahr 2017 noch 59 Türöffnungen, so wurden im Jahr 2018 ganze 71 Türöffnungen für Rettungsdienst und Polizei abgearbeitet. Alarme von automatischen Brandmeldeanlagen gab es 5% häufiger als im Vorjahr. Hierbei waren technische Defekte oder Unachtsamkeiten, wie z.B. Handwerkertätigkeiten, bei über 80% der Alarmierungen der Auslösegrund.
Für den Bereich der Ölspuren, welche durch den Einsatzleiter vom Dienst erkundet werden, um eine eventuelle Tätigkeit für die Feuerwehr abzuklären, gibt es positive Nachrichten. Es kam hier „nur noch“ zu 16 Alarmierungen, anstatt zu 22 wie im Vorjahr.
Überörtlich mussten die Wehr zu 60 Einsätzen ausrücken. Davon zu 16 Feuern, 7 davon auf der Autobahn. Weiterhin kam es zu 16 überörtlichen technischen Hilfeleistungen, 5 davon auf der Autobahn.
Die Tauchergruppe rückte zu 23 Einsätzen aus.
Der Personalstand der Wehr betrug am 31.12.2018:
121 aktive Kameraden / innen, davon 6 in der Reserve
32 Jungen und Mädchen in der Jugendfeuerwehr
22Kameraden in der Ehrenabteilung
Darüber hinaus berichtete der Wehrführer über einige außergewöhnliche Einsätze – von zwei bis zum Kopf im tiefen Morast versunkenen Pferden über einen Brandstifter, der in der Innenstadt mehrere Feuer gelegt hat und schließlich gefasst werden konnte bis hin zu einem älteren Herren, der mit seinem Auto in den Klosterhof-Teich gefahren war, aber gerettet werden konnte.
Bei einem Unfall auf dem Weg zu einem Einsatz auf der winterglatten Autobahn erlitt hingegen ein eigenes Löschgruppenfahrzeug einen wirtschaftlichen Totalschaden und musste ersetzt werden. „Es wurde zum Glück keiner verletzt.“
Auch im vergangen Jahr konnte wieder neue Technik beschafft werden. So konnte im Januar ein neuer Mannschaftstransportwagen in den Dienst gestellt werden. Ende Oktober wurde dann endlich das neue Hilfeleistungslöschfahrzeug für die Wache Süd beim Hersteller abgeholt. Die Kameraden der Wache Nord freuten sich währendessen über ein Carport für einen Mannschaftstransportwagen, welches durch das Schröder Bauzentrum gespendet wurde.
Aber auch Veranstaltungen wie der Tag der Feuerwehr auf dem Wochenmarktplatz und Brandsicherheitswachen bei der NDR-Sommertour und dem VRIZ-Open Air gehörten zu den Aufgaben der Wehr.
Ebenfalls bedankte sich Wehrführer Bollhardt bei seinen Kameraden für die geleistete Arbeit und die ständige Einsatzbereitschaft. Er merkte zudem an, dass er sich immer mehr frage, wie lange es noch tragbar und verantwortbar ist, gerade das alltägliche Geschäft der vielen Kleinalarme auf den Schultern ehrenamtlicher Kameraden auszutragen.
Ein Ausblick auf das Jahr 2019 machte er ebenfalls:
Anfang Januar konnten ein zweites Wechselladerfahrzeug und ein Abrollbehälter-Boot als Träger für das Mehrzweckboot „Löschmeister Böge“ in Empfang genommen werden.
Ein weiterer Blick in das Jahr 2019 ergibt die Beschaffung eines vierten HLF 20 und die Ausschreibungen für einen neuen Rüstwagen.
Ein großes Thema bleibt weiterhin der Neubau der Hauptfeuerwache in der Kastanienallee. Dieses Jahr soll der erste Spatenstich auf dem neuen Gelände getätigt werden und der Bau beginnen. Alle Kameraden sind sehr gespannt und
blicken dem Bau voller Erwartungen entgegen.
Aus den Reihen der Jugendfeuerwehr konnten während der Versammlung zwei Mitglieder in die aktive Einsatzabteilung übernommen werden.
Neben den Beförderungen standen auf der diesjährigen Versammlung auch wieder mehrere Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft auf der Tagesordnung.
So wurde für 30 Jahre Jens Scheper und für 40 Jahre Karl-Heinz Sievers geehrt. Für mittlerweile sogar 60 Jahre konnten Karl-Arthur „Addi“ Bekker und Dieter Süßmilch geehrt werden.
Auch eine Wahl mussten auf der Versammlung durchgeführt werden. So stand der Gruppenführer der 9. Gruppe zur Wahl. Einstimmig wurde der bisherige Amtsinhaber Pascal Rauschendorf durch die Mitglieder wiedergewählt.
Ehrungen
10 Jahre:
- Tobias Götz
20 Jahre:
- Maren Ackermann
- Björn Behnke
- Björn Lüdtke
- Sylvia Thias
- Stefan Böge
30 Jahre:
- Jens Scheper
40 Jahre:
- Karl-Heinz Sievers
60 Jahre:
- Karl-Arthur „Addi“ Bekker
- Dieter Süßmilch
Beförderungen
Überstellung aus der Jugendfeuerwehr in die Einsatzabteilung:
- Steen Behnke
- Bent Aude
Oberfeuerwehrmann:
- Samuel Löning
Hauptfeuerwehrmann:
- Kim-Sascha Reinke
- Jan Heinrich
Löschmeister:
- André Clausen
- Sven Behnke
- Björn Behncke
Oberlöschmeister:
- Sven Winter
- Maik Rudnick
Wahlen
Gruppenführer 9. Gruppe:
- Pascal Rauschendorf (Wiederwahl)